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Value Finance präsentiert: “Sustainable Investing”

Wer sein Geld gewinnbringend anlegen, langfristige Rendite sicherstellen und gleichzeitig verantwortungsbewusst handeln möchte, kommt am Thema Nachhaltigkeit nicht vorbei. Was „sustainable investing“ auf dem Aktien- und Anlagemarkt für Ihre Finanzplanung und für die Welt bedeutet, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

Das eigene Vermögen krisensicher und profitabel anlegen, wer will das nicht? Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage und bei einer Inflation von (offiziell) knapp acht Prozent wäre es fahrlässig, sich nicht ernsthaft mit den Möglichkeiten zu beschäftigen, die der Finanz- und Anlagemarkt bietet, um die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen. Die größten Renditen versprechen allerdings oftmals Unternehmen und Aktienpakete, die es mit der sozialen und ökologischen Verantwortung nicht so genau nehmen. Der bewusste Anleger will aber – bei allem legitimen Interesse am Gewinn – heute mehr denn je darüber Bescheid wissen, was er oder sie da eigentlich unterstützt. Ein großartiger Trend, der sich immer weiter verstärkt. 

Hauptsache Profit? Nach mir die Sintflut? Immer weniger Menschen denken so, wie eine repräsentative Umfrage des Hamburger Marktforschungsinstituts EARSandEYES von Mitte 2021 belegt. In der Analyse gaben 41 Prozent der Befragten an, dass es ihnen „wichtig“ oder sogar „sehr wichtig“ sei, dass die von ihnen unterstützten Unternehmen nachhaltig handeln. Nur 13 Prozent fanden das „überhaupt nicht wichtig“. Bestätigt wird der Trend durch die Erkenntnisse der Verbraucherzentrale. Die wollte Ende 2020 herausfinden, wie groß die Bereitschaft von Verbrauchern ist, das eigene Geld nachhaltig – „also nach ethischen, sozialen oder ökologischen Kriterien“ – anzulegen. Ergebnis: 53 Prozent der Deutschen wollen das!

„Hauptsache Profit? Nach mir die Sintflut? Immer weniger Menschen denken so, wie repräsentative Umfragen zeigen.“

Besonders spannend ist, wie stark sich die Bereitschaft besonders junger Anleger und Investoren der Generation Z in den Krisenjahren seit 2020 gesteigert hat, für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen auch Einbußen bei der Rendite hinzunehmen. Laut Verbraucherzentrale wollten Ende 2020 nur 15 Prozent der Befragten freiwillig auf Profite verzichten, wenn es sozialen oder ökologischen Anliegen dient. Die aktuellste Erhebung – eine repräsentative Studie von forsa und dem Gothaer Asset Management zum Anlageverhalten von 2023 – kommt hier auf einen Wert von 48 Prozent unter den Befragten. Bei den 18 bis 29-Jährigen sind sogar 52 Prozent zum Verzicht bereit. Die ethische Komponente hat also in Zeiten von Corona, Wirtschaftskrise und Krieg einen größeren Stellenwert bekommen. Wen wundert’s?

Verantwortung als Geschäftsmodell

Wovon man ausgehen kann: Der Trend zu mehr Bewusstheit beim Investieren wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken. Ob dabei wirklich immer auch Einbußen bei der Rendite hinzunehmen sind, ist allerdings nicht ausgemacht, denn: Der Drang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen und Wirtschaftspraktiken zieht sich durch die gesamte Unternehmenswelt, was für ständig steigende (und langfristig stabile) Profite sorgt und den Sektor des „sustainable investing“ stetig wachsen lässt. Gleichzeitig wird es durch die ständige Weiterentwicklung ökologischer und sozio-ökonomischer Standards immer schwieriger (und unprofitabler) für Unternehmen weltweit, mit Ausbeutung und Umweltzerstörung Kasse zu machen. Eine gute Nachricht.

Die Macht des bewussten Anlegers machts möglich: Je stärker die Nachfrage nach sozial und ökologisch verantwortlichen Produkten und Dienstleistungen wird, umso mehr stellen sich die Unternehmen darauf ein – und verändern damit sukzessive ihr Angebot (und die Welt). Diesen Prozess zu verstetigen, ist allerdings nur möglich, wenn Anleger wirklich Bescheid wissen, Unternehmen transparent arbeiten und dadurch informierte Investitionsentscheidungen getroffen werden können. Vorsicht ist deshalb geboten.

Nicht immer ist auch „nachhaltig“ drin, wo nachhaltig drauf steht. Ein kompetenter Berater ist in solchen Fällen essentiell. Getrickst wird nämlich auch im Bereich des vorgeblich „grünen“ und „nachhaltigen“ Investierens, was das Zeug hält. Eine regelrechte „Greenwashing“-Industrie versucht bereits, vom neuen Trend zu mehr Verantwortungsbewusstsein zu profitieren und preist bestimmte Produkte und Dienstleistungen mit großen Marketing-Kampagnen und vollmundigen Versprechungen an, ohne dann am Ende Wort zu halten.

„Nicht immer ist auch „nachhaltig“ drin, wo nachhaltig drauf steht. Ein kompetenter Berater ist in solchen Fällen essentiell.“

Wie umweltfreundlich ein Produkt wirklich ist, wie sozial und ökologisch verträglich die Herstellung, die Logistik oder die Arbeitsbedingungen tatsächlich sind, ist für Anleger nicht immer leicht zu durchschauen. Doch genau darum geht es beim „sustainable investing“: Der gesamte Prozess von der Rohstoffbeschaffung- und -verarbeitung bis zur Vermarktung soll in den Blick genommen werden, um den Schutz unserer Lebensgrundlagen und eine faire Unternehmenskultur sicherzustellen. 

Saubere Luft, sauberes Wasser, fruchtbare Erde, Tierwohl und faire Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter einer Produktionskette sind nur einige der Aspekte, die es zu beachten gilt und in den sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social and Governance) zum Ausdruck kommen. Werden diese Kriterien erfüllt, übernimmt ein Unternehmen soziale und ökologische Verantwortung, hat dies zahlreiche positive Kollateral-Effekte: minimale Folgekosten für Umwelt und Natur, höhere Mitarbeiterzufriedenheit, langfristige Kundenbindung – all das steigert die Rendite.

Wachstum – aber fair!

Sichergestellt werden kann Nachhaltigkeit, die den auch Namen verdient, nur als Gemeinschaftsleistung – Regierungen, Institutionen, Unternehmen und Konsumenten müssen hier an einem Strang ziehen. Dem Finanzberater kommt in dieser komplexen Gemengelage eine besondere Rolle zu, denn er muss als ehrlicher Makler agieren und über die permanenten Veränderungen auf dem Markt jederzeit im Bilde bleiben. 

Wie stark sich der Trend zur Nachhaltigkeit mittlerweile auszahlt, belegt zum Beispiel der letzte Bericht der Global Sustainable Investment Alliance (GSIA). In ihrem fünften Report zeigt die Organisation Mitte 2021 auf, dass sich das Volumen der nachhaltigen Investitionen global massiv gesteigert hat. Während 2016 noch insgesamt 22,8 Billionen (engl. „trillion“) Dollar in den Sektor Nachhaltigkeit flossen, sind es 2020 schon 35,3 Billionen – ein Anstieg um satte 54 Prozent im Vergleich zu 2016. Allein in den Jahren 2018 bis 2020 wuchs der Sektor um 15 Prozentpunkte. 

Bis 2025 erwartet die GSIA einen Anstieg auf 50 Billionen US-Dollar. Und auch wenn Pandemie und Energiekrise diesen Trend verlangsamt haben, regional sogar ein Rückgang festzustellen war, bleibt die Richtung deutlich erkennbar, die Dynamik ungebrochen. In Deutschland lag das Anlagevolumen nachhaltiger Investitionen Ende 2021 übrigens schon bei über 240 Milliarden Euro. Wie steil der Anstieg seit 2005 hierzulande ist, zeigt eine Grafik von Statista Research Mitte 2022:

 

Die globalen Implikationen des Trends zu mehr Nachhaltigkeit sind bereits massiv: Insgesamt werden heute 35,9 Prozent aller weltweiten Investitionen auf den größten Finanzmärkten der Welt auf nachhaltige Weise getätigt. Den größten Anteil nachhaltiger Investitionen am Marktgeschehen kann aktuell Kanada vorweisen, direkt gefolgt von Europa, wo das nachhaltige Finanzvolumen mittlerweile die 10-Billionen-Grenze geknackt hat. Rund 42 Prozent aller europäischen Investitionen liegen im Bereich der nachhaltigen Wirtschaft. Gemeinsam mit den USA vereinen die beiden Kontinente zwischen 2018 und 2020 mehr als 80 Prozent der globalen Investments auf sich. Die Autoren des Reports bleiben optimistisch: ein „zweistelliges jährliches Wachstum des Marktes für verantwortungsbewusste Investitionen“ sei zu erwarten.

Vertrauen zahlt sich aus

Wie Sie als Anleger von diesem Wachstum profitieren und die Entwicklungen am Markt im Sinne ihrer Geldanlage nutzen können, liegt mehr denn je an Ihnen. Ihr Wissen, Ihr Marktüberblick und Ihr persönlicher Wertekompass entscheiden. Und damit Sie die für sich besten Entscheidungen treffen können und nicht auf falsche Marketingversprechen hereinfallen, bekommt die Finanzberatung – zumal in einem immer komplexer werdenden globalen Marktgeschehen – immer größere Bedeutung.

Vertrauen ist gut, Transparenz ist noch besser. Die für Sie passende, nachhaltige Investitionsstrategie kann sicherstellen, dass Ihr Geld nicht jenen Unternehmen zufließt, die sich in bestimmten Branchen betätigen, in denen ethische Standards Mangelware, der ökologische Fußabdruck groß oder die Ausbeutung von Arbeitern gang und gäbe ist. Hier spielen die genannten ESG-Standards eine zentrale Rolle.

„Vertrauen ist gut, Transparenz ist noch besser.“

Die Zeiten, in denen man sich allein mit den Pressemitteilungen von Unternehmen hinsichtlich nachhaltiger Geschäftspraktiken zufrieden geben musste, sind vorbei. Der Dialog von Anlegern und Firmen – ein Austausch auf Augenhöhe – wird immer stärker eingefordert, wieder eine gute Nachricht. Ganz offen können Anleger und Konsumenten heute Ihre Ansprüche an Nachhaltigkeit, Umwelt- und Verbraucherschutz vortragen – und werden auch gehört. Wie genau die ideale Anlagestrategie ausgestaltet werden muss, um den eigenen Werten, Möglichkeiten und Bedürfnissen gerecht zu werden, sollte in jedem Fall in einem transparenten und individuellen Beratungsgespräch analysiert werden.

Wie es in Zukunft weitergeht, darauf geben aktuelle Erhebungen Hinweise. Aus dem Sustainable Signals Report des Bankhauses Morgan Stanley von 2022 wird deutlich, dass „77 % aller Investitionsfirmen seit Mai 2020 ein gesteigertes Interesse in nachhaltige Investments bekunden und mehr als 80 % bereits nachhaltige Investmentstrategien in all ihren Portfolios einsetzen“. Über mangelnde Rendite braucht man sich dabei immer weniger Gedanken zu machen. Der Trend weist tatsächlich in die andere Richtung – je nachhaltiger ein Unternehmen arbeitet und je mehr es der eigenen gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nachkommt, umso stabiler bleiben die Umsätze langfristig.

„Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass nachhaltiges Investieren und höhere Investitionsrenditen positiv miteinander korreliert sind“, erklärt die Beraterfirma McKinsey in einem Bericht mit dem Titel „From ‚why‘ to ‚why not‘: Sustainable investing as the new normal“ schon Ende 2017. Muss eine nachhaltige Geldanlage also Rendite kosten? Die Antwort lautet: Nein.

Eine Studie aus dem Jahr 2015 mit dem Titel „From the Stockholder to the Stakeholder: How Sustainability Can Drive Financial Outperformance” der Investmentfirma Arabesque Asset Management und der Universität Oxford kommt zur selben Einschätzung. Die Studie blickte auf über 200 akademische Studien und fand heraus: „80 % aller Untersuchungen zeigten einen positiven Zusammenhang zwischen nachhaltigen Praktiken und Investmentgewinnen.“

Eine der Hauptgründe: Die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien verringert die Kosten für Unternehmen „in 90 % der Studien“.  Kurz: Unternehmen, die sich stark auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung fokussieren, schneiden langfristig finanziell besser ab als Unternehmen, die dies nicht tun.

„Je nachhaltiger ein Unternehmen arbeitet und je mehr es der eigenen gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung nachkommt, umso stabiler bleiben die Umsätze langfristig.“

Die höhere Profitabilität und der gesteigerte Marktwert hat auch damit zu tun, dass solche Unternehmen durch ihr Verantwortungsbewusstsein einen besseren Ruf genießen und stärker in der Lage sind, Risiken in ihrem Geschäftsablauf zu minimieren und auf Umweltkrisen oder gesetzliche Änderungen schneller zu reagieren. Diese Dynamik zahlt sich aus, für Unternehmen, für Anleger und für die Welt.

Mehr Informationen über Möglichkeiten im Bereich nachhaltiger Geldanlage erhalten Sie jederzeit in einem persönlichen Beratungsgespräch mit Ihrem individuellen Ansprechpartnern bei Value Finance.

Schreiben Sie uns: info@valuefinance.de

Wir freuen uns auf Sie! 


Verwendete Quellen:

1. Inflationsrate in Deutschland von März 2022 bis März 2023, siehe statista.com

2. Umfrage zur Wichtigkeit nachhaltiger Geldanlagen für private Anleger 2021, siehe statista.com

3. Nachhaltige Geldanlage: Ergebnisse einer Verbraucher-Umfrage, siehe vzbz.de

4. Gothaer Studie zum Thema Anlageverhalten der Deutschen, siehe Presse.gothaer.de

5. Global Sustainable Investment Alliance Report 2020, siehe gsi-alliance.org; Vgl. auch „How sustainable investing will become the norm“, siehe World Economic Forum

6. Statista Diagramm „Anlagevolumen nachhaltiger Investmentfonds und Mandate in Deutschland in den Jahren von 2005 bis 2021“, siehe statista.com

7. Sustainable Signals Report der Bank Morgan Stanley, siehe morganstanley.com

8. From ‚why‘ to ‚why not‘: Sustainable investing as the new normal, siehe mckinsey.com

9. Arabesque Mutuality Case Study, siehe sbs.ox.ac.uk